Malwa

Malwa
Malwa von 1760.
Größte Städte Indore
Sprachen Malwi, Hindi
Fläche 81.767 km² 
Einwohner (2001) 18.889.000
Bevölkerungsdichte 231 EZ/km²
Geburtenrate (2001) 31,6
Sterberate (2001) 10,3
Kindersterblichkeit (2001) 93,8

Malwa (Malwi: माळवा, Māḷavā) ist eine Region im westlichen zentralen Nordindien und nimmt dort ein Plateau vulkanischen Ursprungs im westlichen Teil des Bundesstaates Madhya Pradesh ein. Diese Region war von der Zeit des indischen Malawa-Stammes bis zum Zusammenschluss der Britischen Malwa-Agentur in Madhya Bharat (1947) eine selbständige politische Einheit. Trotz Grenzverschiebungen im Laufe der Geschichte hat sich in ihr eine eigene spezifische Kultur und Sprache entwickelt.

Das Plateau, das einen großen Teil der Region einnimmt, wird nach der Region Malwa-Plateau genannt. Seine mittlere Höhe beträgt 500 Meter und die Landschaft fällt generell zum Norden hin ab. Der größte Teil der Region wird vom Chambal und seinen Nebenflüssen entwässert, der westliche Teil vom Oberlauf des Mahi. Zu Zeiten von Malwas Selbständigkeit war Ujjain die politische, wirtschaftliche und kulturelle Hauptstadt der Region, heute bildet Indore als größte Stadt das wirtschaftliche Zentrum. Insgesamt sind die meisten Menschen Malwas in der Landwirtschaft tätig. So ist die Region etwa einer der wichtigsten Opiumproduzenten weltweit. Es werden aber auch Cash Crops wie Baumwolle und Sojabohnen angebaut. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Textilproduktion.

Zu Malwa gehören die Distrikte Dewas, Dhar, Indore, Jhabua, Mandsaur, Neemuch, Rajgarh, Ratlam, Shajapur, Ujjain sowie Teile von Guna und Sehore sowie der Distrikt Jhalawar des Bundesstaates Rajasthan und Teile von Bansware und Chittorgarh. Im Norden wird Malwa durch die Hadoti-Region begrenzt, im Nordwesten durch Mewar und durch Vagad und Gujarat im Westen. Manchmal wird Nimar im Süden der Vindhyas politisch und verwaltungstechnisch noch Malwa zugerechnet. Geologisch bezieht sich die Bezeichnung Malwa-Plateau jedoch auf das vulkanische Hochland südlich der Vindhyas, die Malwa umfassen, und erstreckt sich nach Osten hin bis zum oberen Betwabecken und zu den Oberläufen der Flüsse Dhasan und Ken. Die Region hat ein tropisches Klima mit Trockenlaubwäldern, die mehreren Stämmen, darunter den Bhil, eine Heimat bieten. Kulturell wurde die Region von den Kulturen Gujarats, Rajasthans und Marathas beeinflusst. Die am häufigsten verwendete Sprache, vor allem in ländlichen Regionen, ist Malwi, während Hindi vor allem in den Städten gebräuchlich ist. Ujjain, Mandu, Maheshwar, Omkareshwar und Indore dienen als touristische Anziehungspunkte.

Das erste bedeutende Königreich der Region war Avanti, eine bedeutende Macht Westindiens am Übergang vom 6. zum 5. vorchristlichen Jahrhundert. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde die Region vom Maurya-Reich annektiert. Das späte Gupta-Reich im 5. Jahrhundert n. Chr. war eine goldene Zeit der Geschichte Malwas. Die Dynastien der Parmaras (Sultane von Malwa) und der Marathas beherrschten Malwa immer wieder. In dieser Region sind führende Künstler und Wissenschaftler zur Welt gekommen, unter anderem der Dichter und Schriftsteller Kalidasa, der Autor Bhartrihari, die Mathematiker und Astronomen Varahamihira und Brahmagupta sowie der Universalgelehrte König Bhoja.


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